Was ist "Freeware"
& Open Source"?
- Februar 1998 Initiative
von Eric Raymond, Brian Behlendorf, Bruce Perens u.v.m., den
Begriff "Free Software" durch "Open Source" zu ersetzen
- für Viele heißt
frei = "kostenlos", aber "frei" heißt auch Freiheit,
freie Meinungsäußerung etc.
- nur kostenlose Software
ist eher nicht frei, wenn es verboten ist, sie weiterzugeben
und der Quellcode nicht offengelegt ist
- Software mit einer kostenlosen
Lizenz ist häufig Teil einer Werbekampagne, es gibt keine
Garantie, daß sie unentgeltlich bleibt
Zum Verständnis einen
Ausflug in die Welt der Softwarelizenzen:
Copyrights sind eine Methode,
die Rechte von Urhebern zu schützen.
Eine Lizenz ist die Möglichkeit
des Autoren, die Nutzung seines Werkes durch andere auf eine Art,
die für ihn akzeptabel ist, zu erlauben. Es ist Sache des
Autoren, eine Lizenz beizufügen, die bestimmt, auf welche
Weise die Software genutzt werden kann.
Softwarefirmen sind bestrebt,
ihre Aufwendungen zu sichern, so daß sie nur kompilierten
Code (der vom Menschen nicht lesbar ist) veröffentlichen
und die Nutzungsmöglichkeiten dieser Software stark einschränken.
Andererseits suchen Autoren freier Software nach Kombinationen
von:
- Nicht zuzulassen, daß
der Code in kommerzieller Software verwendet wird. Code wird
anderen ohne Profit zur Verfügung gestellt, Prinzip der
Gegenseitigkeit
- Schutz der Identität
der Urheberschaft des Codes
- Verbreitung des Quellcodes
- Viele freie Lizenzen erzwingen
die Verbreitung des Quellcodes - schützt Nutzer, da es
ihm Anpassungen für seine Zwecke erlaubt
Warum freie
Software?
Vorteile für den Benutzer
- Zugriff auf den Sourcecode
- Unabhängigkeit von
Hersteller / Programmierern
- Unabhängigkeit von
einer Hardware- / Softwareplattform
- Freiheit, Änderungen
am Programm vorzunehmen
- Freiheit, diese Änderungen
weiterzugeben
Vorteile für den Hersteller
- kompetente Tester
- Zugriff auf offenen Source
(anderer Programme)
- enorme Anzahl potentieller
Entwickler
- kostenloser Produktservice
von Benutzern für Benutzer (Internet, News)
- Aber: Abhängig
von der Motivation der Open Source Entwickler
Open Source Lizenzen haben
einige Eigenschaften gemeinsam:
- Man kann die lizensierte
Software auf beliebig vielen Maschinen installieren.
- Beliebig viele Personen
können diese Software gleichzeitig benutzen.
- Man kann so viele Kopien
dieser Software erzeugen wie man will und sie an wen auch
immer verteilen (freie oder offene Verbreitung).
- Es gibt keine Beschränkung
bei der Modifizierung dieser Software (außer, daß
bestimmte Anmerkungen erhalten bleiben müßen).
- Es gibt keine Einschränkung
bezüglich des Verkaufs dieser Software, bei einigen Lizenzen
muß die Software lediglich zum kostenlosen Download
bereit gestellt werden
Der letzte Punkt, der den Verkauf
von Software gegen Geld erlaubt, ein Gegensatz zur Idee von freier
Software? Tatsächlich ist es eine Stärken. Da die Lizenz
die freie Weiterverbreitung erlaubt, kann jeder, der eine Kopie
besitzt, weitere Kopien verbreiten. Er kann auch versuchen, sie
zu verkaufen. Die Idee - es kostet so gut wie nichts Kopien von
Software zu erstellen. Angebot und Nachfrage werden den Preis
niedrig halten. Wenn es für ein großes Softwareprodukt
oder eine Sammlung von Software geeignet ist, diese auf einem
Medium wie CD zu verbreiten, kann der Hersteller dafür verlangen,
was er will. Wenn die dabei angesetzte Gewinnspanne allerdings
zu hoch ist, werden weitere Hersteller auf den Markt treten und
der Wettbewerb wird zu einer Preissenkung führen.
Während freie Software
nicht komplett frei von Zwängen ist (nur Public Domain
Software ist das), gibt sie doch dem Anwender die Flexibilität,
das zu tun, was zur Erreichung seines Ziels nötig ist.
Zur gleichen Zeit werden die Rechte des Urhebers geschützt.
Lizenzarten
- Public Domain
- "Freeware"
- X, BSD, Apache Lizenz
- GNU GPL
- GNU LGPL
- MPL, NPL, QtPL
Public Domain
- Sourcecode: manchmal
- Beschränkungen: keine
- Lizenz: keine
- Erlaubt: alles
- Public Domain Software
kann weggeschnappt und Teil von nicht freien Programmen werden
- und ist damit nicht mehr frei.
"Freeware"
- Sourcecode: selten
- Beschränkungen: keine
Änderungen erlaubt
- Lizenz: Copyright, eigene
- Erlaubt: kostenlose Weitergabe
X, BSD, Apache Lizenz
- Sourcecode: immer
- Beschränkungen: Copyright
muß angegeben werden
- Lizenz: BSD, X11, Apache
- Erlaubt: Modifikation,
Kommerzialisierung, Verkauf, freie Weitergabe
GNU Public Licence (GPL)
- Sourcecode: immer
- Beschränkungen: Copyright
muß angegeben werden,
Änderungen müssen
auch unter der GPL stehen
- Lizenz: GPL
- Erlaubt: Modifikation,
Verkauf, freie Weitergabe
- modifizierte Version muß
zum Download frei zur Verfügung gestellt werden
Library GNU Public Licence
(LGPL) 
- Sourcecode: immer
- Beschränkungen: Copyright
muß angegeben werden,
Änderungen müssen
auch unter der GPL stehen
- Lizenz: LGPL, für
Programmbibliotheken etc.
- Erlaubt: Modifikation,
Verkauf, freie Weitergabe,
Verwenden mit "nicht freier"
Software
Mozilla/Netscape Public Licence
(MPL/NPL)
- Sourcecode: immer
- Beschränkungen: Copyright
muß angegeben werden,
Änderungen stehen unter
gleicher Lizenz
Hersteller behält sich
spezielle Rechte vor
- Lizenz: z. B. MPL, NPL
- Erlaubt: Modifikation,
freie Weitergabe
Free Software Foundation
(FSF)
- gegründet 1984 von
Richard Stallmann
- Gegenbewegung zur Kommerzialisierung
des Software Bussiness
- Kernaussage: der Sourcecode
muß frei bleiben
- "Frei wie in freier Rede,
nicht wie in Freibier!"
- Projekte: GNU Emacs, GCC
(C-Compiler), bash, ...
- GNU HURD, Debian GNU/Linux
- Gnome, Gimp
Open Source
Erfolgsstories
Der Größte Erfolg der Bewegung!
Betriebssystem Linux
- vollständiges Betriebssystem
unter GNU Lizenz
- Start 1991/92 durch Finnen
Linus Torvals
- basierend auf freier Software,
Sourcecode des Kerns und der
Tools verfügbar
- ...aber nicht alle Distributionen
sind "frei"! (SuSE, Caldera...)
Apache Webserver 
- meistbenutzer Webserver
im Internet (> 50%)
- Lizenz ähnlich der
BSD Lizenz, erlaubt auch geschlossene Verwendung der Quellen
- klare Ausrichtung auf
Internetstandards
- IBM stellt Entwicklung
eigener Webserver ein und übernimmt Apache (AS/400, OS/2
...)
- umfangreiche Module und
Zusätze vorhanden
KDE und Gnome
KDE basiert auf der QT
Programmbibliothek der Firma Troll Tech
QT war bis Mitte 98 nicht
"Open Source"
KDE Programme standen
unter GPL, waren aber abhängig von QT
GNOME wurde als Alternative
zum KDE gestartet, HARMONY sollte ein freier Ersatz für
QT werden
Troll Tech stellte aufgrund
dieser Entwicklungen QT unter eine Open Source Lizenz
Geld verdienen mit Open Source?
Beispiele gibt es genug...
Cygnus Solutions (GCC)
Red Hat (Linux)
Sendmail Inc (sendmail)
Alladin Enterprises (Ghostscript)
O' Reilly
Software, Support, Consulting,
Bücher ...
HP und IBM und andere
die Industrie entdeckt
Open Source...
IBM: Apache, Jikes, 3D
Visualisation Explorer, Secure Mailer
HP: Source Exchange
Apple Mac OS X
Corel: Wine (Windows Emulation
für Linux)
die Zukunft
Chance: herstellerunabhängige
Standards
Chance: mehr Einfluß
der Benutzer auf die Software
Chance: mehr Auswahl
Gefahr: Softwarepatente
Gefahr: Trojanische
Pferde
Gefahr: läßt
sich Copyleft einklagen?
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