Zusammenfassung der Hausaufgaben der Studenten
Schreibe mir bitte in wenigen Zeilen, was für Dich die wichtigste/n
Idee/n im Text von Pierre Bourdieu ist/sind!
Wichtige Gedanken in dem Text "Sprache und symbolische Macht"
von Pierre Bourdieu sind für mich die Trennung von Sprachsystem
und Sprachgebrauch. Der Sprachgebrauch ist abhängig von der
sozialen Situation des Sprechenden: ein Wort ist nämlich nur
dann mächtig, wenn die Autorität des Sprechers anerkannt
ist. Ein Wort ist dann legitim, wenn der Sprecher soziale Macht
hat. Im zweiten Kapitel geht es um Einsetzungsriten. Wenn man diese
durchläuft verändert sich die Wahrnehmung der Person&
die Person verhält sich entsprechend ihrer neuen Position und
wird von den anderen anerkannt. Das dritte Kapitel beschäftigt
sich mit dem Klassifizierungskampf, die durch den Drang nach sozialen
Gliederungen entstehen. Bordieu befasst sich auch mit politischem
Handeln, dessen Ziel es ist, Repräsentationen der sozialen
Welt zu schaffen und durchzusetzen. Wird eine schon bestehende Ordnung
angegriffen, so muss mit dem Wiederstand derer gerechnet werden,
die eine priviligiertere Position besitzen.
Pierre Bourdieu fragt sich, wie die bestehenden Ordnungen der Menschen
eigentlich zustande kommen und sich aufrechterhalten lassen. Er
versucht diese durch verschiedene Modelle von Verflechtungserscheinungen
simpel darzustellen und erläutert hierzu unterschiedliche Ebenen.
Außerdem will er auf diese Weise die Machtbeziehungen der
Menschen verdeutlichen.
Pierre Bourdieu: Sprache und symbolische Macht Mir fällt es
schwer diesen Text auf eine Kernidee zu reduzieren. Deswegen hier
ein paar für mich wichtige Ideen Bourdieus. Der Sprachgebrauch
ist von der Legitimierung einer Institution/sozialen Gruppe abhängig.
Nur durch eine feste Position im sozialem Gefüge ist die Sprache
autorisiert. Wenn ein im System etablierter Mensch dazu noch eine
legitime Form einhält und vor legitimen Empfängern spricht
kann er über Macht verfügen. Diese Position wird durch
ein Einsetzungsritus eingenommen. Eine Investitur erhebt einen Menschen
in eine Stellung, die seiner Sprache an Autorität und Anerkennung
gewinnen lässt. Gruppen organisieren sich aufgrund einheitlichen
Klassifizierungspotentials. Diese schaffen sich einen eigenen Sprachgebrauch.
Die Sprache autorisiert dabei die Gruppe und die Gruppe autorisiert
sich durch ihren eigenen Sprachgebrauch....
-Sprache hat eine symbolische Wirkung auf die Konstruktion von Wirklichkeit
-Die Macht einer Aussage hängt davon ab, inwieweit der Sprecher
durch eine Gruppe dazu autorisiert ist bzw. über welche soziale
Position er verfügt.
-eine soziale Ordnung ist beständig , da sich ein Klassifizierungsschemata
durchsetzt, indem sich die sozialen Akteure einer objektiven Klassifizierung
anpassen.
-eine performative Aussage erhebt den Anspruch das das Benannte
(Wahrnehmungen, Klassifikationen) soziale Realität werden.
Pierre Bourdieu sagt, dass Sprache oft mehr ausdrücke als es
erscheine. Man müsse demnach befähigt sein, die zusätzlichen
Aussagen eines Wortes oder einer Aussage zu erkennen. So können
einzelne Wörter einen größeren Bereich umfassen,
welches er auch als die Strukturierung der Sprache bezeichnet. Außerdem
seien Aussagen, die etwas bewirken sollen, von dem jeweiligen Sprecher
abhängig. D.h. hat dieser bereits die ausreichende Autorität
in dem jeweiligen Fachgebiet erlangt, würden ihn die anderen
befähigt sehen, ihnen etwas vorzuschreiben und seien bereit,
es anzunehmen.
Die gesellschaftlichen Bedingungen des Gebrauchs der Wörter,
ritueller Diskurs, werden untersucht.
-Macht der Wörter in ihnen selbst
-Illukotionen = Aussagen über die Welt
-Macht der Wörter als delegierte Macht, bevollmächtigte
Macht. Weiter spricht er über die Einsetzungsriten .Eine willkürliche
Grenze wird als legitim, natürlich anerkannt.
-Einsetzungsakt =Akt soz.Magie, schafft Unterschiede und bereits
bestehende Unterschiede werden in irgendeiner Form zu Nutze gemacht.
-ein Kommunikationsakt, jemanden seine Identität auferlegen
und somit Autorität mitteilen
-eingesetzte fühlt sich aufgefordert seiner Definition gerecht
zu werden "werde was du bist"
-Riten gelingen nur, wenn Institution den Rückhalt der ganzen
soz. Gruppe hat
Er spricht über die Macht der Repräsentation und sagt,
dass praktische Klassifiezierungen praktischen Zwecken untergeordnet
sind, um gesellschaftliche Wirkung zu erzielen.
-Illusion einer objektiven Realität
-mentale und gegenständliche Repräsentation als Kriterien
Zuletzt berichtet er über Beschreiben und Vorschreiben als
Bedingungen der Möglichkeit von politischer Wirkung und ihrer
Grenzen
-politisches Handeln ist möglich, weil soz. Akteure Erkenntnisse
über die Welt besitzen ind diese beeinflusst werden können
-Ziel politischen Handels ist es, eine soz. Welt zu schaffen und
durchzusetzen
-Theorieeffekt= Voraus-Schau, Effekt der Setzung von Prinzipien
der soz. Gliederung, der immer eintritt, wenn etwas expliziert gemacht
wird, stärker je realitätsgerechter
Bourdieu charakterisiert die Aufgaben der (Sozial) Wissenschaft
bzw. deren eigentliche Funktionen: Die Aufstellung von Theorien
über bestimmte (historische) Ereignisse und Begebenheiten.
Zum Teil verübt er Kritik an der Wissenschaft, da diese seiner
Meinung, nach die Ereignisse und Ergebnisse nie ganz neutral beschreiben
kann. Er analysiert die Wirkung von Sprache bzw. die Sprachgebräuche
sozialer Gruppen (z.B. Herrschende und Beherrschte). Außerdem
verweist er auf die gesellschaftlichen Bedingungen des Gebrauchs
der Wörter und die damit verbundene Symbolische Macht des autorisierten
Sprechers. Dies untermauert er mit diversen Beispielen aus dene
Bereichen der Politik, Religion, Bildung und Geschichte (z.B.Arbeiterbewegung,
Klassenkämpfe). Ferner, beleuchtet er eingehend die verschiedenen
gesellschaftlichen Rituale, wie z.B. das Übergangsritual bzw.
die Einsetzungsriten). Die Einsetzungs ist für ihn ein Akt
sozialer Magie, die unterschiedlichen Unterscheidungsprinzipien
zugrunde liegt und ihre natürliche Grenzen hat (z.B. Aristokraten).
Er fragt nach der wirklichen Macht der Einsetzungsriten und kommt
zu dem Fazit: das der Eingesetzte (der von der Gruppe Autoriesierte)
den Glauben einer Daseinsberechtigung bekommt. Also den Glauben
hat zu etwas nütze zu sein. Als nächstes verweist er auf
die Macht der Repräsentation- das heißt: das jedes soziale
Subjekt sich bestimmte symbolische Eigenschaften zunutzt machen
kann, um dadurch eine gewisse repräsentative Macht zu erreichen.
Zuletzt beschreibt er die Bedingungen der Möglichkeiten der
politischen Wirkung und ihre dazugehörigen Grenzen. Er behandelt
die Ziele politischen Handelns unter strategischer Nutzung der Sprache.
Unter Einbezug der Wirkung dieser Sprache und den Gebrauch der Wörter,
beleuchtet er die Interessen der Herrschenden und der Beherschten
(z.B. anhand der wissenschaftlichen Theorien des Marxismus). All
die setzt er in den Bezug zum wissenschaftlichen Theorie-Effekt
und deren Prinzip der Voraus-Schau, das daraus folgend die Vorstellung
von der sozialen Welt und die soziale Welt selbst verändert.
- Worte alleine haben keine Macht. (S.73)
- Wenn der Sprecher für die Worte, die er spricht, keine Autorität
hat, ist
eine performative Aussage zum Scheitern verurteilt.(S.77)
-Um Autorität zu erlangen benötigt man die Anerkennung
anderer.
1. Es gibt einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem Anlass
zu einem Diskurs und der Wortwahl.
2. Die Welt ist so, wie ich sie mit meiner Wortwahl beschreibe.
3. Rituelle, gemeinschaftsverbindende da identitätsstiftende
Worte erwirken die Macht zum Zugang der
Mitmenschen.
4. Außerdem thematisiert: Die symbolische und tatsächliche
Wirkung von
Macht, die in der richtigen
Repräsentation liegen.
5. Je besser man sich mit gegebenen Symbolen identifzieren kann,
desto
größer ist die mobilisierte
potentielle (politische) Macht.
- es geht um die Macht der Wörter
- Sprache bekommt Autrität von aussen -> nicht sprachlich
begreifbar
- Sprache repräsentiert Autorität
- mit bestimmten Sprecher entsteht ein bestimmter Stil
- Umstände und Personen müssen stimmen, damit das Wort
"Macht bekommt"
- Autoritätsdiskurse müssen in legitimierter Sprechsituation
gehalten werden, also vor legitimen Empfängern
- Sprecher selbst muss ebenfalls legitimiert für Autoritätsdiskurs
sein
- auf Gestik kommt es auch an beim Sprechen
Im ersten Kapitel geht Bourdieu von der Annnahme aus, dass anerkannte
Sprachwissenschaftler, wie Saussure und Austin einen Irrtum begehen,
indem sie die Sprache in zwei Teile trennen (Sprachsystem und Sprachgebrauch)
und die Macht der Wörter in den Wörtern selbst suchen.
Denn mit dieser Vorgehensweise lassen sie die sozialen Bedingungen
des Gebrauchs von Wörtern außer acht. Es sind nach B.
nämlich genau diese äußeren Bedingungen, die Macht
und Wirkung der Sprache bestimmen. Da Sprache zusammen mit Vorstellungen
die Wahrnehmung der Menschen von der Welt strukturieren und dadurch
das Handeln der Menschen beeinflussen, befinden sich Menschen in
einem ständigen Kampf um die Ausdeutung der Welt, den B. den
"symbolischen Kampf" nennt. Der Sprachgebrauch ist abhängig
von der sozialen Situation des Sprechenden. Ist der Sprecher autorisiert,
d.h., trägt er von einer Gruppe bevollmächtigt, so enthält
sein Wort 'symbolisches Kapital', was es ihm ermöglicht, performative
Aussagen erfolgreich durchzuführen.
- ein Wort ist dann mächtig, wenn die Autorität des Sprechers
anerkannt ist.
- ein Wort ist dann legitim, wenn der Sprecher soziale Macht hat.
Ferner geht B. auf die Macht von Institutionen, wie der Wissenschaft,
ein, die Worten Legitimität verleihen.
Im zweiten Kapitel ist die Rede von Einsetzungsriten, durch die
willkürliche Grenzen als legitim und natürlich anerkannt
werden. Durchläuft jemand einen Einsetzungsritus, so verändert
sich seine Wahrnehmung von sich selbst und er/sie verhält sich
entsprechend seiner neuen Position. Ebenso nehmen ihn/sie die anderen
‚sozialen Akteure' anders wahr und behandeln ihn/sie entsprechend.
Es geht also um das Verleihen von Identität, die verpflichtet.
("Werde was Du bist") Äußere Signale, wie Uniformen
spielen natürlich auch eine Rolle bei der Untermauerung der
Identität.
Im dritten Kapitel geht es um den Kampf über die legitime Gliederung
der Welt in Regionen und Ethnien. Solche Klassifizierungskämpfe
entstehen durch den Drang willkürliche soziale Gliederungen
durchzusetzen zu wollen und diese somit realitätsgerecht und
vernunftgerecht zu erklären. B. weist darauf hin, dass auch
die Wissenschaft in dieses Machtspiel verwickelt ist und mit ihrer
Annahme objektiv zu sein nicht ganz richtig liegt. Im vierten Kapitel
befasst sich B. mit politischem Handeln, dessen Ziel es ist, Repräsentationen
der sozialen Welt zu schaffen und durchzusetzen. Wird eine bestimmte
Vorstellung kreiert, die sich legitimiert, so beeinflusst sie das
Handeln der Menschen. Dabei ist die scheinbare ‚Natürlichkeit'
der gegebenen Ordnung von großer Bedeutung, da sie die Willkürlichkeit
verdeckt. Wird eine bestehende Ordnung/Gliederung angegriffen, so
muss mit Widerstand derer gerechnet werden, die in dieser Ordnung
eine höhere/privilegierte Position haben. Auch die Wissenschaft
kann, so neutral sie auch sein mag, Menschen beeinflussen, da sie
laut B. beschreibend und vorschreibend zugleich ist. Wenn sie aufgrund
von Tatsachen Annahmen formuliert, kann sie Menschen zu einem bestimmten
Handeln veranlassen. (Theorieeffekt)
Da es ein so umfangreicher Text war, hab ich einige interessante
Punkte herausgearbeitet:
- er unterteilt in Gattungsnamen ( Dr. med.) und in Eigennamen (Schwein),
deren Intention man magisch oder performativ nennen kann
- beim Diskurs muss das Umfeld stimmen -> es müssen bestimmte
Bedingungen erfüllt werden
-> legitime Sprechsituation, legitime Empfänger, legitime
Formen
- der Inhalt und die Form des Diskurses ist abhängig von der
sozialen Position des Sprechers
- Die Sprache der Autorität beruht "[.] auf den gesellschaftlichen
Bedingungen der Produktion und Reproduktion der klassenspezifischen
Verteilung von Kenntnis und Anerkenntnis der legitimen Sprache."
-> das Vorkommen einer bestimmten Sprache (der legitimen Sprache)
wird in den beiden Bereichen der Produktion (wirtschaftliche Prozesse)
und Reproduktion (Fortpflanzung) kennen gelernt und anerkannt (also
im Berufsleben und der Familie)
-> dadurch erkennt man sie auch in anderen Bereichen wieder und
an (z.B. bei Freunden)
-> man versteht die Sprache als autoritäre Sprache
- Einsetzungsriten: eine willkürliche Grenze wird nicht als
willkürliche, sondern als legitime Grenze angesehen
- das eigentlich Wichtige ist die Linie und nicht das Überschreiten
ihrer -> so z.B. die Trennung von Mann und Frau
- durch geschlechtsspezifische Riten (Beschneidung) wird diese Trennung/
der Unterschied sanktioniert
1.Bestimmte Personengruppen besitzen eine eigene ´kleine Sprache`,
welche nur verstanden wird, wenn man dazugehörig ist. ( Wörter
bekämen durch den Sprachgebrauch eines bestimmten Sprechers,
seinen Stil, seine Rhetorik und seine ganz sozial geprägte
Person<...>illokutorische Macht" S.75)Aussagen werden
nur verstanden, wenn der Sprecher die nötige Macht hat und
die Umstände die richtigen sind. ( "Macht der Wörter
ist nichts anderes als die delegierte Macht des Sprechers"S.73).
Personen werden "Eigenschaften sozialer Natur zugeschrieben"
(S. 85)"Einsetzungsriten", wobei ein Unterschied zu Anderen
gemacht werden soll. Der Glaube der sozialen Gruppe oder einer anerkannten
Institution an den Autorisierten unterstütz die Glaubhaftigkeit
des Sprechers ( S. 87ff). Autorisierter Sprecher ist derjenige,
der den anderen glauben machen kann, wer er zu sein scheint, dies
" ist die Bedingung seiner Wirkung" (S.92). Es finden
Klassifizierungskämpfe statt: " Kämpfe um das Monopol
auf die Macht über das Sehen und Glauben, Kennen und Anerkennen,
über die legitime Definition der Gliederung der sozialen Welt
und damit über die Bildung und Auflösung sozialer Gruppen"
S.95). Dabei werden Regeln festgelegt, " die dem Existenz verleihen,
was sie verkünden" (S.95)
- jegliche Ausdrucksformen gehen mit dem Anspruch auf symbolische
Autorität einher
- Symbolische Macht beruht auf der Anerkennung der Gruppe, ein Bevollmächtigter
repräsentiert die Gruppe und macht sie zu dem was sie ist =>
Sprache bekommt ihre Autorität von außen
- Die Wirkung der Sprache ist nur durch Bezugnahme auf den Sprecher
sinnvoll zu untersuchen
- Ein Ritus zielt auf Legitimation, eine gesellschaftliche Grenze
soll als legitim anerkannt werden, eine Aufteilung der sozialen
Ordnung wird festgeschrieben
- Eine willkürliche Grenze wird durch das Wissen um sie natürlich
- Durch die Verleihung eines Titels ändert sich automatisch
das Verhalten der Person denn diese muß dem Titel in der Öffentlichkeit
gerecht werden
Es geht in meinen Augen um Analyse der Sprache als Ausübungsmedium
von Macht. Bourdieu strukturiert dabei die Sprache in einen symbolischen,
einen autoritären, einen legitimierungs-, einen repräsentations-
sowie in einen normativen und deskriptiven Akt des Sprechens.
Sprache und Vorstellung strukturieren für die Menschen die
Wahrnehmung - umso mehr, je allgemeiner die Sprache anerkannt, d.h.
autorisiert ist. Die Macht der Sprache ist "...in den Wörtern
selber nicht zu finden" (Zitat, S. 73), sondern sie bezieht
sie von außen. Nur ein autorisierter Sprecher, einer der von
einer Gruppe bevollmächtigt ist kann mit seinen Worten auf
seine legitimen Empfänger einwirken. Außerdem beschreibt
Bourdieu "Einsetzungsriten" und meint damit diejenigen
Rituale, die (bereits bestehende, oder noch nicht bestehende) Unterschiede
markieren, bestätigen und Menschen damit bestimmte Orte zuweisen.
Durch den Ritus werden willkürliche Grenzen als legitim und
natürlich anerkannt. Ein Einsetzungsakt verleiht jemandem seine
Identität, indem ihm öffentlich und mit Autorität
mitgeteilt wird: "Werde was du bist." (Zitat, S. 88)
Im Text von Pierre Bourdieu geht es im großen und ganzen um
die gesellschaftliche Bedingung des Gebrauchs von Wörtern und
somit um die Macht der Wörter. Dabei sind Form und Inhalt der
Aussagen von der sozialen Position des Sprechers abhängig.
Der strenge liturgische Code muss eingehalten werden, der die Gesten
und Worte des Sakraments regelt. Weiterhin werden im Text die Einsetzungskriterien
beleuchtet.
Oft erwähnt wird das Mysterium der performativen Magie. Dabei
erhält ein Mitglied einer Gruppe die Autorisierung, im Namen
derselben zu sprechen. Weiterhin ist wichtig, dass Aussagen eine
außersprachliche Macht besitzen, die durch die Autorität
(Legalität) des Sprechers, das Verstehen und die Anerkennung
der Zuhörer sowie den Sprachgebrauch und den Umstand festgelegt
werden. Einsetzungsriten geben eine soziale Definition, der man
gerecht werden muss ("Adel verpflichtet).
Bourdieu gliedert in vier Kapitel: die autorisierte Sprache, Einsetzungsriten,
die Macht der Repräsentation und Beschreiben von Vorschreiben.
Bei der autorisierten Sprache geht um die Autorität des Sprechers
und die damit verbundenen Voraussetzungen. Bei Einsetzungsriten
werden Klassen voneinander abgegrenzt. Eigenschaften werden so definiert,
dass sie natürlich erscheinen. Im dritten Kapitel wird dargestellt,
dass die Grenzen auf verschiedene Identitäten verweisen, sowohl
auf mentaler, als auch auf kultureller Ebene. Im letzten Kapitel
wird die Beeinflussung des kollektiven Willen und Legitimierung
durch die Sprache behandelt.
Kerngedanken:
- neukantische Theorie: Sprache + Vorstellungen = haben jeweils
eine eigene symbolische Wirkung
- Sprachgebrauch hängt von der sozialen Position des Sprechers
ab, dies ist dann auf Diskurs rückführbar, das kann ein
Unterschied zwischen Hochstapelei oder Wahrheit sein
- autorisierter Sprecher kann nur dann Wirkung erzielen, wenn in
seinen
Worten symbolisches Kapital konzentriert ist, das von Gruppe akkumuliert
(anhäufen, sammeln) wurde und der Sprecher von der Gruppe auch
bevollmächtigt wurde (Macht bedarf Legitimation)
- performative Aussagen (mit einer sprachlichen Äußerung
beschriebene
Handlung zugleich vollziehen) müssen von Personen kommen, die
die Macht inne hat, d.h. Sprecher benötigt Autorität für
gesprochene Worte
- Ursprung symbolischer Wirkung in ;genuin sprachen Logik;
- Sprache der Autorität funktioniert nur durch Kollaboration
der Regierten
d.h. mit Hilfe sozialer Mechanismen
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