Zusammenfassung -1- vom 10. Juni 2003
Tutorium: Soziale Organisation
Tutor: Mario Behling
Seminarleiter: Frau Prof. Barbara Keifenheim
Datum: 10.06.2003
Name: Katharina Oehlschläger 10680
Soziale Organisation
Zusammenfassung des Seminars am 10.06.2003 zum Text:
SPRACHE UND SYMBOLISCHE MACHT von PIERRE BOURDIEU
"Wie kommt es, daß Machtverhältnisse sich so
schwerfällig ändern lassen?"
Sprechaktheorie: Die Sprechaktheorie nennt explizit, was sprachliches
Handeln ist und "wie im Sprechakt sprachlicher Ausdruck, Proposition
und kommunikative Funktion miteinander verbunden sind". (Linke/Nussbaumer/Portmann
1991: 194)
Die Sprache bzw. das "Gesprochene" wird zum Handeln bzw.
zum "Getanem".
- die soziale Realität ist immer auch sprachlich gefaßt
und transportiert "Klassifikationen" d.h. Wertungen und
Sichtweisen der sozialen Umgebung.
- Worte + Ausdrucksformen = Wahrnehmungsprogramme (z.B. "Achse
des Bösen")
- Die Wirkung der Worte hängt von der Position bzw. der Autorität
des Sprechers ab, sie haben erst dann eine wirkungsvolle Bedeutung,
wenn der Sprecher die Legitimität inne hat auch wirkungsvoll
agieren zu können
Um nun festgefahren Verhältnisse wirklich ändern zu wollen,
müsse nach Bourdieu eine andere Wahrnehmung der Realität
geschaffen werden, d.h. die Sichtweisen, Wertungen und Perspektiven
die von der Gruppe bevollmächtigten Personen vorgegeben oder
gefaßt werden, aufheben und eine neue Perspektive schaffen.
- den häretischen Diskurs aufheben und neuen Konsens schaffen
- Gliederung neu gestalten d.h. bestimmte Aufteilungen / Strukturverhältnisse
in der sozialen Gruppe
- Der Übergang von praktischer zu einer instituierten Gruppe
setzt voraus:
das: - geeignetes Klassifizierungskonzept entwickelt
- Prinzip konstruiert
- gesamten Komplex erzeugen damit unwichtige Merkmale revidiert
werden
à Es müßte eine Klassifizierung gefunden werden
um Identität und Merkmal zu schaffen um als natürlich
bzw. legitim zu erscheinen
Veränderung der Machtverhältnisse erschwert durch:
- herrschende Klassifizierungsmodelle haben Tendenzen, Verteilung
im sozialen Raum als natürlich, d.h. gegeben dar- hinzustellen
- Sprache der Natur (alles beim Alten, Gegebenen belassen...) ist
immer konservativ da sie bemüht ist soziale Verhältnisse
als gegen zu akzeptieren und unverändert zu lassen
- Durch bestimmte Rieten (Ritus) wird es jedesmal legitimiert
Wie oder wo ist / sind Macht / Machträume zu erkennen?
Macht will sich nicht als MACHT zu erkennen geben, sie invisibilisiert
(nicht sichtbar)
Mechanismus:
- natürliche Gliederung akzeptieren
- entsprechend nach einer übergeordneten Macht legitimiert
(z.B. Gott)
Ermächtigung hängt mit Autorität /Status des Sprechers
zusammen (wie oben) die durch Einsetzungsrituale, wie Amtseinsetzung,
Exam - Übergabe...) berechtigt werden.
- Sprecher wird nur durch die Gruppe rechtmäßig als Autoritär
berechtigt
- Die Gruppe existiert aber nur, weil der Sprecher an ihrer Stelle
spricht! D.h. um sich im Sprecher zu identifizieren, erkennen zu
können
Somit stehen beide in einem symbiosischem Verhältnis zu einander
das Veränderungen gerade deshalb so erektil machen.
Fortsetzung soll am Dienstag den 17.06.2003 folgen, aufgrund der
Vorstellung ihrer Feldforschung, sah Frau Keifenheim diese Lösung
für alle Beteiligten als Beste Variante.
Zusammenfassung -2- vom 10. Juni 2003
Alex.C.Iacob
Tutorium "Soziale Organisation"
Mario Behling, SS 2003
Zusammenfassung des Seminars von PD. Dr. Barbara Keifenheim vom
10.06.03
Thema des Seminars: Was heißt sprechen?
"Sprache und symbolische Macht" (Pierre Bourdieu)
Behandelter Text: "Sprache und symbolische Macht" von
Pierre Bourdieu, in "Die Ökonomie des sprachlichen Tauschs",
Übers. aus d. Franz. von Hella Beister, Wien: Braumüller
1990.
-setzt sich mit 2 Theorien auseinander.
Zitiert die Sprechakttheorie von Austin und setzt sich davon ab.
Es gibt Situationen wo das Sprechen zum Handeln wird. (z.B. "
Ich verurteile sie…" - das ist ein Akt; oder "ich
vererbe dir meine Truhe" - d.h. Sprechen und Handeln setzen
sich zusammen)
Die Wirkmächtigkeit von Sprache liegt nicht in der Struktur
der Sprache, sondern in der Autorität des Sprechers.
-3 Phasen:
Trennung (soz. Untersch. fallen zusammen)
Schwellenzustand (Linialität)
Eingliederung
Bourdieus Machttheorie:
Was ist das Mächtige an Sprache?
Wozu gebrauchen wir Sprache?
Sprache übermittelt Wahrnehmungsaussichten? (z.B. Alkoholismus)
Er spricht das Wörter Wahrnehmungsprogramme sind.
Was macht Macht so langlebig?
-"Die Axe des Bösen" in der Welt als Maßstab.
-"Agenda 2010"
- andere Sichtweisen:
Visionen
Politische Gruppe
Es gibt bestimmte Merkmale, die die Gliederung als natürlich
und willkürlich wahrnehmen.
Der Mechanismus der Naturalisierung der sozialen Ordnung.
z.B. Sachzwang - Besetzungen die naturgegeben als unabwendbar darstellen
lassen.
Als Beispiel bringt er das Beschneidungsritual, als Merkmal des
Heranschreitens in ein anderes soziales Statut.
Der Punkt der übersehen worden ist, ist die Grenze selber.
Dieser Unterschied funktioniert als ein naturgegebenes Faktum.
Wann entsteht die Wahrnehmung der Macht?
Einsetzungsrituale die Status verleihen:
z.B.
Die Einsetzung in ein Amt - "offizialisiertes" Wort verleiht
Macht
Prüfungen
Medienstrategien, Reziprozität zwischen Zuschauer und Medien
Verhältnis über Sprechern Gruppe.
Reziprozität: Gruppe braucht Sprecher als Wiederspiegelungsobjekt
und Sprecher braucht Gruppe um sich zu legitimieren.
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