Zusammenfassung -1- vom 17. Juni 2003
Anne-Sophie Rädisch, 1 Sem.
Tutorium: "Soziale Organisationen"
Mario Behling, SSO3
Zusammenfassung des Seminars von PD.Dr.B.Keifenheim vom 17.06.03
Lektüre: 3. Kapitel: Spiel-Modelle und 4. Kapitel: Universalien
der menschlichen Gesellschaft von Norbert Elias, 1972/1991. Was
ist Soziologie? München: Juventa Verlag, 75-145
Informationen zur Person:
-deutsch-polnischer Abstammung(aus Breslau)
-1893-1990
-Schüler von Mannheim
-musste als Jude Deutschland verlassen
-nach Paris und England emigriert
-in Amsterdam gestorben
Buch: "Über den Prozess der Zivilisation"
Definitionen nach Elias:
Interdependenz von Menschen:
-Beziehung zwischen 2 Personen = 2 Beziehungen: A->B und B->A
-gegenseitige Abhängigkeit
-immer Re-Aktion mit Anderem (menschl. Interaktion)
Bsp. :Arbeitgeber-Arbeitnehmer
-es ist keine Sozial/-Menschenwertung ohne Interdependenz mgl.
Dependenz:
-Abhängigkeit
Verflechtung:
-steht für den Prozess
-Netzwerk von Interdependenten Beziehungen
-> Verflechtungsstrukturen:
-z.B. Ehe (verflechtet Mann und Frau)
Kriege, Wirtschaftskrisen, Parlamente, Beamtenschaften
-nicht zu verstehen, wenn man sie nur an der Verflechtung des einzelnen
Individuum erklärt
immer länger werdende Interdependenzketten:
Bsp. : Bedürfnis sich zu ernähren:
-bedarf einer Kette: Anbau-Ernte-Transport-Kauf-Zubereitung-Verzehr
-Prozesse verselbstständigen sich (multiple Interaktionen)
->der Einzelne hat nicht das Gefühl Einfluss nehmen zu können
= machtlos
Zwänge, z.B. :
-kulturelle Zwänge
(Begrüßungsrituale denen man sich nicht unterziehen kann
um nicht von der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden)
-materielle Zwänge
(um materiell abgesichert zu sein, muss man ein Arbeitsverhältnis
eingehen)
Zusammenfassung -2- vom 17. Juni 2003
Thomas Müller
Tutorium "Soziale Organisation"
Mario Behling, SS 2003
Zusammenfassung des Seminars von PD. Dr. Barbara Keifenheim vom
17.06.2003
Behandelter Text an diesem Tag: WAS IST SOZIOLOGIE? von NORBERT
ELIAS
- Beschreibung der Entwicklung von Machtbalancen zwischen Menschen
in vereinfachter Form anhand von Spielmodellen
- menschliche Beziehungen sind immer kleinen Machtproben unterworfen
( Wer ist stärker Ich oder Du?)
- Macht nie nur einseitig verteilt (nicht nur Eltern haben Macht
über das Kind sondern auch das Kind über die Eltern, da
es Wert für sie hat)
- Macht ist eine Form von Beziehung
- Spielstärke stellt Machtpotenzial der Akteure dar (hohe Spielstärke
bedeutet große Beeinflussungsmöglichkeiten des Gegenspielers)
- Spielstärke kann nie gleich null sein, da ohne Spielzüge
kein Spiel möglich
- verschiedene Variationen der Spielvoraussetzungen in Bezug auf
Spielerzahl insgesamt, Gegenspieler, Spielstärke, der einzelnen
Spieler usw.
Begriffsklärung:
- Dependenz: beschreibt die totale Abhängigkeit
- Interdependenz: stellt eine gegenseitige Abhängigkeit dar,
Wechselbeziehung (der schwächere Part ist dabei nicht zwingend
dependenter als der stärkere)
- Verflechtung: ist ein Netzwerk von interdependenten Beziehungen,
die sich prozesshaft
entwickeln (kann u.a. beruflich, affektiv, staatlich, sein)
- Verflechtungsstruktur: verflechtet die Menschen miteinander (Beispiel:
Institution Ehe)
- Interdependenzketten: sind weit auseinanderliegende Dependenzen
mit indirektem Einfluss und Abhängigkeit (der Einzelne ist
nicht mehr aktiv beteiligt);
- Verselbstständigung: je mehr sich die Kette verlängert,
desto weniger Interaktionsmöglichkeiten bleiben dem Einzelnen
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