Europa-Universität Viadrina // Lehrstuhl Schiffauer // PD Dr. B. Keifenheim

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Zusammenfassungen des Seminars

vom:
1.7.

Zusammenfassung -1- vom 13.05.2003

Marie-Luise Albert

Tutorium Soziale Organisation
Mario Behling, Sommersemester 2003

Zusammenfassung des Seminars vom 13.05.2003 bei PD. Dr. Barbara Keifenheim

Lektüre: Niklas Luhmann "Generalisierung von Einfluss"

- erster Teil des Textes auf der Erlebensebene
- Reduktionsleistung: Verzicht auf Fülle von Lebens- und Handlungspotential
(à Komplexität der Welt bietet viel Potential und Selektionsmöglichkeiten)
- Einfluss nur möglich vor Hintergrund eines Konsens: keine Beeinflussung, wenn kein Sinn
erkannt werden kann
- zeitliche Dimension der Sinnkonstruktion

> zeitlich verschobene Momente werden aufeinander übertragen
> Assoziation mit anderem Kontext ( Bsp. Sparen)
> Generalisierung: Sparen wird zur Grundhaltung ohne Bezug auf kontextuelle, situative Zusammenhänge

- sachliche Dimension

> Sachverhalt
> Bewährte Denkmuster werden auf andere Ebenen übertragen
> Einfluss deckt sich mit Erfahrung

- soziale Dimension

> "weil andere es auch tun" ("die anderen" sind aber benennbar!)
> Generalisierung: "man" macht das, v.a. auf der Ebene der Moral
> Einfluss deckt sich mit dem was andere auch erleben

- Einflussnahme: andere sollen zu bestimmtem Handeln angetrieben werden
- Für Handeln ist bestimmtes Motiv nötig
- Man geht heraus aus passiver Sinneindeckung
- Kontingenz: Verweis auf andere Möglichkeiten des Handelns
- Motiv:

> zeitlich: Einfluss war schon immer
> sachlich: in anderer Sachlage auch schon akzeptiert
> sozial: weil andere auch so handeln à Herdentrieb

- Autorität: zeitliche Tiefe ist Garant für Einfluss
- Reputation: Ruf
- Führung: Imitation
- Arten von Einfluss können nicht klar voneinander getrennt werden, sie bedingen sich selbst, historisches Bsp.: Hindenburg - vom Feldmarschall zum Reichspräsidenten
- "Reinfiguren" von Einfluss sind besonders gut in Krisensituationen zu studieren
- Luhmann sieht immer das autonome Subjekt

Leistungsnachweise:
- Klausur am 8. Juli: Begriff aus der Perspektive unterschiedlicher Autoren erklären oder Thema entwickeln
- Exposé, ca. 10 Seiten
- Hausarbeit, ca. 10 Seiten
- 3 Essays zu je 4 Seiten oder 4 Essays zu je 3 Seiten

Text für das Seminar am 20. Mai 2003:
Max Weber: Die drei Typen der legitimen Herrschaft

 

Zusammenfassung -2- vom 13.05.2003

Tutorium "Soziale Organisation", Mario Behling, SS ´03, Keifenheim, 13.05.03
Annika Holland, Katja Siepmann

Zusammenfassung von Niklas Luhmann: "Generalisierung von Einfluss"

- Einfluss = Übertragung von Reduktionsleistungen
- Einfluß braucht für unterschiedliche Selektionsmöglichkeiten eine gemeinsame Sinnesorientierung
- Einfluss deckt sich mit dem, was man für sich für sinnvoll hält
- Sinn wird durch Abstraktion auf drei Ebenen generalisiert, zeitlich, sachlich und sozial
- Einfluß ist generalisiert, wenn er auf diesen drei Ebenen von Unterschieden unabhängig ist, somit kontext- und situationsfreie Verwendung von Sinngehalten
- Erleben wird beeinflusst, wir erleben sinnlich und Kontingent, eine passive Sinneinbettung, wir hinterfragen Dinge im Alltag nicht mehr, sondern nehmen sie wie selbstverständlich hin
- Handeln wird beeinflusst, Voraussetzung dafür sind Motivationen, die ebenfalls in den drei Ebenen generalisiert werden

> Zeitliche Motivgeneralisierung/ Autorität: Einfluss wird angenommen, weil er auch schon zuvor angenommen wurde, Tradition

Beispiel: zu Kriegszeiten gespart, hat sich bewert ?ohne Bezug zur Notwendigkeit wird weiter gespart

> Sachliche Motivgeneralisierung/ Reputation: Einfluss wird angenommen, weil er auch schon in andersartigen Fällen angenommen wurde, die Übernahme von einem Kommunikationsinhalt hat sich bewährt

> Soziale Motivgeneralisierung/ Führung: Einfluss wird angenommen, weil alle anderen ihn auch annehmen, Imitation

Beispiel: Bekannter hat durch Flexibilität und Mobilität einen besseren Job bekommen - " man" verallgemeinert, dass eine guter Job nur zu bekommen ist, wenn man flexibel und mobil ist

- Autorität, Reputation und Führung sind in ihren Richtungen unterscheidbar wirken aber wechselseitig, sie sind relativ natürliche Erscheinungsformen die gesteigert werden können, wobei wir aber Macht ausdifferenzieren müssen, wenn wir an die natürlichen Grenzen stoßen
- Macht ist stärker als Einfluß und unabhängig von motivatonalen Voraussetzungen
- Macht muss auf etwas spezialisiert sein, z.B. Personen oder Themen
- Macht setz Kontingenz (eine Entscheidung von mehren Möglichkeiten treffen) von Einfluß voraus, das bedeutet, dass die Folgsamen die Fremdreduktion ihres Handlungspotentials akzeptieren
- Ein Macht-Code hat sich ausdifferenziert, Einfluss in allen drei Ebenen unabhängig von zeitlichen, sachlichen und sozialen Quellen
- Ausdifferenzierung, symbolische Generalisierung und Spezifikation ermöglichen höhere Entscheidungs- und Kontextfreiheit von Macht
- Höhere Macht führt zu Problemen in der Theorie, Organisation und Technik von Entscheidungen
- Höhere Rationalität höherer Macht muss daher mehr Beschränkungen und Entscheidungskriterien unterworfen werden, z.B. Demokratie als Machtbeschränkung

 

 


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