Europa-Universität Viadrina // Lehrstuhl Schiffauer // PD Dr. B. Keifenheim

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HAUSAUFGABE

HAUSAUFGABEN VOM 12. JUNI 2003

(bitte bis Sonntag Abend, den 15. Juni zuschicken und zum Seminar mitbringen)

1. Schreibe mir bitte in wenigen Zeilen, was die für Dich die wichtigste/n Ideen im Text von Elias sind!

2. & 3. Falls noch nicht geschehen, mache bitte die folgenden Aufgaben, bzw. (wenn bereits gemacht) überarbeite Deine Ideen!

2. Bitte überlege Dir ein Thema für eine Feldforschung (z.B. Interview, Umfrage) und fünf inhaltliche Fragen, die Du dazu stellen würdest und schicke sie mir zu!

3. Schreibe mir bitte eine Idee für ein Essay- oder Hausarbeitsthema!


Zusammenfassung der Hausaufgaben der Studenten

Schreibe mir bitte in wenigen Zeilen, was die für Dich die wichtigste/n
Ideen im Text von Elias sind!

Fragestellung : Warum beschäftigt sich die Soziologie mit der Erforschung der ganzen Gesellschaft und nicht der Erforschung vieler einzelner Menschen, die die Gesellschaft bilden ? ( = relative Autonomie gegenüber anderen Wissenschaften)
Elias Norbert versucht der allgemeinen Vorstellung der Gesellschaft als eine einlienige Verkettung von Ursache & Wirkung entgegenzuwirken und stellt , anhand von unterschiedlichen Spielbeispielen,die gegenseitige Beeinflussung, die nämlich in der Gesellschaft vorherrscht, in den Vordergrund. Die Spielmodelle dienen ihm lediglich als Metaphern f?r die Gesellschaften, die Menschen f?reinander bilden. Sein erstes Spielmodell- Beispiel stellt ein Zweipersonenspiel dar, bei dem eine ungleiche Spielstärke der beiden Spieler untereinander vorhanden ist. Der Unterschied zwischen den Spielstärken der beteiligten Spieler verleiht dem Spielstärkeren " Macht" gegen?ber seinem Gegenspieler :
a) Kontrolle ?ber den Gegenspieler
b) Kontrolle ?ber den Spielproze¯ = Bezeihungsproze¯
-> eine Person lenkt den Spielverlauf
-> einseitiger Spielverlauf zeigt nicht, dass jeder beabsichtigten Handlung unbeabsichtigte , menschliche Interdependenzen zugrunde liegen. Weitere Spielmodell- Beispiele von Vielpersonenspielen auf mehreren Stockwerken veranschaulichen hingegen viel deutlicher die gegenseitige Beeinflussung auf der jede Form einer Gesellschaft basiert :
-> individuelle Spielzüge vieler Spieler beeinflussen den Spielprozess;
dieser hat folglich einen ungeplanten Verlauf zur Folge.
-> der ungeplante Spielverlauf lenkt widerrum die Spielzüge jedes Einzelnen.
-> jeder Spielzug ( Interaktion im Leben) vollzieht sich nach einer Ordnung und ist Antwort auf all die vorangegangenen Spielzüge, welche in ihrer Form nur als Fortsetzung bestehen können= somit ist kein Verhalten des Menschen isoliert zu betrachten, sondern nimmt immer Bezug auf die jeweilige Situation.
-> überall da wo eine ( funktionale ) Interdependenz, sprich gegenseitige Beeinflussung zwischen Menschen besteht, also immer dann, wenn Menschen in Beziehung zueinander treten, existieren Machtbalancen, die die Machtdifferentiale ins Gleichgewicht zu bringen versuchen; = Beziehungsprozess.
-> einzelne Spielzüge in Funktion für noch ausstehende Spielzüge,
Jedes Individuum erfüllt seine Funktion für die anderen Individuen; so sieht Elias Norbert den Begriff der " Funktion " immer als einen Relations- bzw. Beziehungsbegriff an.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Soziologie in Kern, mit der sich immer wieder neu zusammensetzenden, in ständiger Veränderung befindenden, Ordnung beschäftigt, welche in ihrer Form nur durch die Verflechtungsnetze der Individuen bestehen kann. Diese Beziehungsnetzwerk ist unabhängig von den individuellen Absichten des Individuums und muss daher in seinem Zusammenhang , in seiner Gesamtheit betrachtet werden ( = Gesellschaft als Beziehungsnetz).


1. Der bessere Ausdruck für Macht wäre "fluktuierende Machtbalance", da absolute Mcht kaum möglich ist: A und B sind immer aufeinander angewiesen (--> Interdependenz), da ohne B A keine Macht auf andere ausüben kann.
2. Es gibt normierte und unnormierte Verflechtungen (= zwischenmenschliche Beziehungen). Erstere ähneln in ihrer Grundstruktur der Interdependenz zweier Schachspieler, letztere ist unreguliert und destruktiv.
3. Das menschliche Verhalten ist nicht biolog.-genet. vorherbestimmt, daher ist der Mensch in der Lage, sein Verhalten situativ und individuell zu ändern.
4. Da im Sprachgebrauch Substantive den Charakter eines fixen Zustandes haben, ist es sinnnvoll, die wissensachaftli8che Sprache zu überdenken. Bsp.: "Macht" --> "fluktuierende Figuration" bzw. "fluktuierende Machtbalance".


1. Sollten menschliche Beziehungen unnormiert sein, sind sie aber immerhin strukturiert, S. 78
2. Zerfall und Zehrstörung gehören als strukturierte Phänomene ebenso zur Naturordnung wie Aufbau und Synthese, S 79
3. Je größer Zahl der Teilnehmer, je undurchsichtiger und unkontrollierbarer Spiel und desto größer wird Druck auf Spieler sich umzuorganisieren, damit Spielverlauf nicht schlechter wird, S 88
4. Von den eigenen Ideen/Denk-/Sprachmitteln kommt es zu einer Abstrahierung der Gedanken, der Autonomie des Spieles entgegen kommt, S 95
5. Machtquellen haben polymorphen Charakter, S 99
6. Historisch bedingte Vorstellung, dass jemand Macht (allein) besitzt, und man dieses folglich verantwortlich machen kann (Sündenbock notfalls hat), s 98
7. Interdependenz und Verflechtung zwischen vielen führt im Prozessverlauf zur Autonomie der Prozessstrukturen, S 101
8. Bevölkerungsbewegung kein Phänomen, dass man im Vakuum betrachten kann/darf, S 104
9. Kontinuität zwischen verschiedenen autonom und unreduzierbar zu behandelnden Integrationsstufen muß erkannt werden, S 113
10. Nichtmenschliche Gesellschaften können Gesellschaftsstruktur nicht wesentlich verändern, da diese vormals auf Modifikation und Vererbung beruht. Dies unterscheidet sie entschieden vom Menschen und seiner Gesellschaftsbildung, S 115
11. Überkommene Sprachmittel/Denkmittel (Methoden) erschweren Verständnis und "Erschließung der spezifischen gesellschaftlichen Funktionszusammenhänge" , S 119
12. Problem der Reduktion von Objekten in den ruhenden, beziehungslosen Zustand (Fluß) (S 120) und Wertevorstellung, dass wandelbares weniger Wert sei, S 122
13. Sind die Universalien der Gesellschaft die unveränderlichen Dinge / Eigenschaften? S 123
14. Begriff des Individuums statisches Idealbild, S 128
15. Phänomen von draußen und drinnen und Relativierung durch Figuration und Fürwörtern (S 129-139)
16. Mängel der Soziologie, die vernachlässigt, sich ein Bild vom Menschen als Individuum zu machen, S 139 Bemühungen Begriffe wie Individuum und Gesellschaft nicht als getrennt existierende Objekte, sondern als verschieden aber untrennbare Ebenen des Ganzen zu verstehen, S140


Norbert Elias "Was ist Soziologie"
-Soziologie betrachtet bei Untersuchungen Gruppen, keine Einzelpersonen
-bei menschlichen Beziehungen entsteht Machtgleichgewicht (labil od. stabil)
-Begriff Macht: für viele negativ weil Menschen oder Menschengruppen mit relativ großen Machtchancen diese für ihre Zwecke ausnutzen
-Elias hat mehrere Machtmodelle:
sollen zeigen, dass überall, wo gegenseitige Abhängigkeit existiert, auch Macht ist
-Macht in Modellen als relative Stärke dargestellt
-Beziehungen sind Machtproben unterworfen
1. Vorspiel: Machtmodell ohne Normen->Orientierung der Gruppe an Vorstellung der Machtmittel der anderen Gruppe
2. Spiel mit Normen: Gruppen/Einzelpersonen stehen immer in Beziehung zueinander->a)Zweipersonenspiele und b) Mehrpersonenspiele
-bei b) können sich in einer Gruppe verschiedene Ebenen herausbilden: a)oligarchischer Typ und b)Demokratisierungstyp
-Spielprozess übernimmt relative Autonomie gegenüber Vorhaben/Plänen der Einzelnen
-Macht: erscheint als unethisch
suspekt
fürchtet man
schwierig, ohne emotionales Engagement zu untersuchen
-für Elias reicht Wortmaterial nicht aus, um Gegenstand der Soziologie zu bestimmen
TROTZDEM:
Gegenstand der Soziologie ist die Ordnung (Verflechtung+dessen Stand+Figuration)
-beinhaltet Beziehungsgeflechte, Interdependenzen, Figuration und Prozesse
->sprich Gesellschaften


03. Kapitel . Spiel-Modelle
Menschen bilden kraft ihrer Interdependenz miteinander einen Zusammenhang, der eine relative Autonomie gegenüber der Ordnung von Menschen als einzelne Individuen besitzt.
Spielmodelle gewinnen ihren Nutzen durch die Übung der soziologischen Vorstellungskraft. Die Spiele beruhen auf ein Kräftemessen zwei oder mehrerer Menschen >> Machtproben.
Menschen spielen sich in ihrer Beziehung miteinander auf ein bestimmtes Machtgleichgewicht ein. Im bisherigen Verlauf der Gesellschaftsentwicklung waren die Machtgewichte oft sehr ungleich verteilt. Mehr oder weniger fluktuierende Machtbalancen bilden ein integrales Element aller menschlichen Beziehungen. Alle Machtbalancen sind mindestens bipolare und meistens multipolare Phänomene. Die Spielmodelle dienen zur Veranschaulichung solcher Machtbalancen. Machtbalancen sind überall dort vorhanden, wo eine funktionale Interdependenz zwischen Menschen besteht. Macht ist eine Struktureigentümlichkeit aller menschlichen Beziehungen. Menschliche Beziehungen sind absolut unnormiert und unreguliert, dennoch nicht unstrukturiert. Auch das, was den beteiligten Menschen als Gipfelpunkt der Unordnung erscheint, stellt einen spezifischen Aspekt der gesellschaftlichen Ordnung dar. Das, was wir als Unordnung bewerten, hat ebenso eine Struktur, wie das, was man als Ordnung wertet. Jede Beziehung zwischen Menschen ist ein Prozess. Verflechtungsprozess = die Abfolge der Akte zweier Seiten folgen aus der Interdependenz beider Seiten. Spielmodelle:
Modelle normierter Verflechtungen und Veränderung der Verflechtung von Menschen bei Verteilung der Machtgewichte
- Zweipersonenspiele
- Vielpersonenspiele auf einer Ebene
- Vielpersonenspiele auf mehreren Ebenen
- Vielpersonenspiel, bei dem die Zahl der beteiligten Spieler ständig
zunimmt.
- zweistöckiges Spielmodell: oligarchischer Typ
- zweistöckiges Spielmodell: vereinfachter Demokratisierungstyp
01. Die Verflechtungsmodelle sind Lehrmodelle und dienen die Umorientierung des Vorstellungs-vermögens zu erleichtern. Der Gebrauch des Bildes von Menschen, die miteinander spielen, als Metapher für Menschen, die Gesellschaften miteinander bilden, erleichtert das Umdenken von statischen zu weit beweglicheren Vorstellungen. 02. Die Modelle dienen der Reflexion bestimmter komplexer Probleme des gesellschaftlichen Lebens, wie das Problem der Macht. Vereinfachung des Problems oft dadurch, daß einzelne Formen der Machtquellen, als die Machtquelle hinstellt, auf die sich jede mögliche Form der Machtausübung zurückführen lässt. Ihre Schwierigkeit liegt im polymorphen Charakter der Machtquellen. Machtprobleme lassen sich nur ihrer Lösung näherbringen, wenn man unter Macht unzweideutig die Struktureigentümlichkeit einer Beziehung versteht, die weder gut noch schlecht ist.
03. Jeder beabsichtigten Interaktion liegen unbeabsichtige menschliche Interdependenzen zugrunde. Aus der Verflechtung der Aktionen vieler Menschen können gesellschaftliche Abläufe hervorgehen, die keiner von diesen geplant hat. Ein Spielprozeß, der ausschliesslich durch die Verflechtung der individuellen Spielzüge vieler Spieler zustande kommt, kann einen Verlauf nehmen, den keiner der einzelnen Spieler geplant, bestimmt oder vorausgesehen hat - der ungeplante Verlauf des Spielprozesses selbst lenkt immer von neuem die Züge jedes einzelnen Spielers. Der Verlauf eines Spieles, das von mehreren Spielern miteinander gespielt wird, kann von keinem dieser Spieler kontrolliert und gesteuert werden, umso weniger, je weniger ungleich die Machtpotentiale der Spieler werden. In diesem Fall gewinnt der Spielprozeß eine relative Autonomie gegenüber den Plänen und Absichten einzelner Spieler. Der Spielverlauf ist nicht in der Macht irgendeines einzelnen Spielers. Der Spielverlauf selbst hat Macht über das Verhalten und Denken der einzelnen Spieler. Handlungen und Ideen sind unverständlich und nicht erklärbar, wenn man sie für sich betrachtet nur im Rahmen des Spielverlaufs begreifbar. Es existiert keine einzelne Gruppe von Individuen, die unilateral Macht über andere ausübt. Gerade wenn die Machtdifferentiale zwischen interdependenten Individuen und Gruppen sich verringert, verringert sich auch die Möglichkeit, den gesamten Spielverlauf zu kontrollieren. Zunehmende Distanzierung von der eigenen Verflechtung und zunehmende Einsicht in die Struktur und Dynamik des Spielverlaufs können dann die Kontrollchancen von neuem vergrößern. Eine Autonomie der Prozeßstrukturen, die sich aus der Interdependenz und Verflechtung der Handlungen vieler Menschen ergeben, gegenüber dem einzelnen Handelnden. 04. Die Annahme einer Zunahme von Spielern erlaubt es, bestimmte Veränderungen der Figuration in relativ einfacher und anschaulicher Weise zu demonstrieren, bedeutet jedoch nicht, daß Bevölkerungsbewegungen per se den Hauptantrieb für gesellschaftliche Veränderungen bilden.


Elias stellt sich gleich zu Beginn des Textes die Frage, wie es trotz der starken Interdependenz der Menschen zu einer ständigen Verflechtung ihrer Handlungen und Erfahrungen kommt. Er stellt dazu verschiedene Modelle vor, die die Verflechtungen isoliert und vereinfacht betrachten. Er beginnt mit dem Vor-Spiel Modell. Es kommt zum Beispiel zu einem Verlauf der Spiele mit dem kein Spieler gerechnet hat, weil immer wieder Rücksicht auf die vorherigen Handlungen der anderen Spieler genommen werden muss. Je größer die Anzahl der Gruppenmitglieder, je komplexer sind die Verflechtungen ihrer Handlungen. Aufgabe der Modelle ist es, diese Verflechtungen durchschaubar zu machen.Im weiteren Kapitel stellt er die Universalien der menschlichen Gesellschaft dar. Um Zugang zu der Beschäftigung mit diesen zu finden, muss man sich von vertrauten Denkgewohnheiten umorientieren. Man muss beim Aufstellen solcher Universalien beachten, dass die Menschen einzigartig sind. Er geht auf die Vorstellung des Menschen als homo clausus ein, dass es eine Innen- und Außenwelt gibt, bei denen die äußere Existenz nur Schein ist.


- Zum Kapitel Spielmodelle:
Im 3. Kapitel versucht Norbert Elias anhand von Spielmodellen, die er als "Modelle relativ geregelter Beziehungen" (Elias: Seite 78) definiert, den Aufbau der Gesellschaft mit deren individuellen Beziehungen sowie die darin vorkommenden Machtverhältnisse zu erklären. Die Spielmodelle sind sozusagen eine vereinfachte Darstellung des komplexen Gefüges der menschlichen Beziehungen.
- Zum Kapitel Universalien der menschlichen Gesellschaft:
Norbert Elias ist der Meinung, die Sozialwissenschaft benötigt eine neue Bergriffsdefinierung. Ihm ist es wichtig zu erkennen, dass man einen Substantiv nicht als etwas Isoliertes sehen darf, sondern dass auch das "Einzelne" in Beziehung zu etwas anderem steht. "Ego" nie ohne "Alter", oder eine "Individuum" ohne "Gesellschaft".


Anhand der Verflechtungsmodelle, im 3.Kapitel "Spielmodelle", versucht Elias Alternativen aufzuzeigen, die der Soziologie bei der wissenschaftlichen Reflexion über bestimmte Probleme des gesellschaftlichen Lebens, einen tieferen Einblick gewähren sollen. Unteranderem auch in das Problem der Macht. Er schickt sich an zu zeigen das Macht eine Struktureigentümlichkeit aller menschlicher Beziehungen ist und das sie nicht eine ursprüngliche Quelle besitzt, sondern aus Interdependenzzwängen erwächst.


Norbert Elias beleuchtet, in seinem Werk "Was ist Soziologie?",deren Aufgabe und Funktionen in einer überraschend , leicht verständlichen Sprache.
Er fragt sich warum die Soziologie gegenüber anderen Gesellschaftswissenschaften (Einzelmenschenwissenschaften), einen Anspruch auf relative Autonomie erhebt und stellt fest das, das Forschungsfeld der Soziologie nicht die Untersuchung der einzelnen Individuums umfaßt, sondern vielmehr die von ganzen Gruppen-bzw.Gesellschaftsstrukturen.
Die daraus resultierende Ordnung der Sozialen Welt mit ihren Interdependenzen und ungleichen Machtverhältnissen macht er zum Gegenstand seiner Forschungsanalyse.
Zum allgemeinen Verständnis gebraucht er Modelle, die der vereinfachten Veranschaulichung von Machtbalancen, in den besagten zwischenmenschlichen Beziehungen dienen sollen. Bis auf das 1.Modell (das eine unregulierte menschliche Beziehung darstellt) stellen allen, im Text darauf folgenden Modelle- "Spielmodelle" dar.(Kapitel 3)
In denen das Kräftemessen in zwischenmenschlichen Beziehungen dargestellt wird. (Diese Herausforderungen des Kräftemessens gehören zum normalen Bestand allen menschlichen Beziehungen.) Mit der Hilfe dieser Spielmodelle ist es N.Elias möglich , den Prozeßcharakter von Beziehungen interdependenter Menschen aufzuzeigen. Norbert Elias kritisiert besonders im Kapitel 4 (Universalien der menschlichen Gesellschaft), das zunehmende Abdrifften der Soziologie von anderen Wissenschaftssprachen (und vom Verstehen überhaupt!). Durch die Entstehung einer eigenen Form der wissenschaftlichen Fachsprache und die zunehmende Kompliziertheit vieler gegenwärtiger Soziologischer Theorien, sieh er den Verstehensprozeß des eigentlich Wichtigen in Gefahr. N.Elias verweißt auf die Notwendigkeit der Einführung neuer Denk- und Sprachmittel, um soziologisch wichtige Sachverhalte für den Leser verständlich zu machen. Eine Umorientierung dieser Sprachgewohnheiten, d.h. der Bruch der Tradition Wissenschaftliches immer weiter bis zur Unkenntlichkeit zu verwissenschaftlichen,ist für N.Elias unabdingbar. Da eine relative Einigung auf einen bestimmten Fachsprachkonsens, die Beschränkung des Horizonts verhindere und die Theorien der Soziologie so für "Jedermann" eher verständlich erscheinen (und damit auch leichter verknüpfbar). Außerdem, kann nach N.Elias, so die Spaltung des Menschenbildes von DEM Menschen (intellektuell-individuell) und DEN Menschen (die "gewöhnliche"Masse) weiter aufgehoben werden und so durch das Bild der Menschheit von "freien und gleichen" Individuen ersetzt werden.


Für mich sind die wichtigsten Ideen, dass man Individuum und Gesellschaft nicht getrennt betrachten darf, und dass Menschen immer in interdependenten Beziehungen stehen. Dieses Beziehungsgeflecht ist schwer, wenn überhaupt zu durchschauen und man muss sich dessen Existenz erstmal bewusst werden. Es soll die Aufgabe von der Soziologie sein, dieses Beziehungsgeflecht durchschaubar zu machen und das Verhältnis von Gesellschaft und Indiviuduum zu klären.


Wichtige Ideen in dem Text " Was ist Soziologie?" von Norbert Elias sind:
- anhand von "Spielmodellen" veranschaulicht er die Machtverhältnisse
menschlicher Beziehungen und wie sich diese verändern
- Macht ist die Gewinnchance gegenüber einem anderen
-mit Hilfe von "Lehrmodellen" erforschen die Soziologen die "Gesellschaft"


· Wie kann man gesellschaftliche Zusammenhänge besser als durch die Analyse einzelner Personen durchleuchten?
· Interdependenz, Verflechtungen
· Thematisierung von Machtproben
· Machtdifferentiale, Machtbalancen
· Macht "ist eine Struktureigentümlichkeit menschlicher Beziehungen..."
· "Macht" durch relative Spielstärke ersetzt
· Beziehungsbegriff, Balancebegriff
· Spielmodelle, Verflechtungsmodelle, Funktion und Prozess


Die Macht ist ein ständiges Element der menschlichen Beziehungen, und zwar nicht als eine negative Erscheinung. Man asoziiert die Macht negativ, weil meistens in der Geschichte die Machtchancen ungleich verteilt waren. Man soll aber die Macht ohne Wertung betrachten, um einzusehen, dass sie unausweichliche Bindung zwischen einzelnen Menschen und auch den Gruppen von Menschen ausmacht, und das nicht nur der Stärkere über den Schwächeren, über den (mehr) Abhängigen Macht hat, sondern es ist auch umgekehrt; Macht ist ein gegenseitiges Phänomen.

Elias zeigt die die eigentlichen Aufgaben der Soziologie auf oder versucht es zumindestens und erklärt Machtverhältnisse an Spielmodellen,in denen er Geschenisse der realen Welt auf Modelle anwendet,inden die Menschen miteinander spielen und sich durch ihre Spielstärke auszeichnen. Elias geht auf die unterschiedliche Wortwahl in der Soziologie ein und erklärt zum Beispiel die genaue Verwendung von Individuum und Gesellschaft, zieht dabei zu Rate alte Bekannte wie Weber oder Parsons.


- nach Elias ist es ein Trugschluss zu glauben, man könne gesellschaftliche Verbände erklären, indem man viele einzelne Menschen erforscht
-> das führt zu den verschiedenen Spielmodellen (normiert, unnormiert), die er erklärt -> sie sollen die in der Gesellschaft vorhandenen Machtbalancen besser veranschaulichen
- viele Menschen assoziieren dem Wort 'Macht' etwas Negatives an -> kommt daher, dass in der bisherigen Gesellschaftsentwicklung Macht oft ungleich verteilt war und Diejenigen, die mehr Macht hatten, diese im Negativen Sinn ausgenutzt haben
- Elias sagt, dass selbst die Unordnung(Kriege z.B.) eine Struktur besitzt, da sie sonst nicht erklärt werden könnte
- jede Beziehung zwischen Menschen ist ein Prozess, nicht, wie oft gedacht, ein unveränderlicher Zustand -> so gibt es z.B. den Verflechtungsprozess, wie im ersten Beispiel erklärt
-> das bedeutet, dass die Handlungen z.B. zweier in Beziehung stehender Personen aufeinander bezogen sind - um die Handlung des einen zu verstehen, muss man sich die Handlung des anderen anschauen - beide stehen in einer Abhängigkeit zueinander(Interdependenz) und haben eine Funktion füreinander
- in den Spielen haben die Teilnehmer alle eine Spielstärke, die variieren kann; falls Spieler 1 eine größere Spielstärke besitzt als Spieler 2, steht er dennoch genauso in Abhängigkeit von Spieler 2 (mit geringerer Spielstärke), wie Spieler 2 von Spieler 1
- oftmals werden in einem bestimmten Bereich (1) Begriffe aus anderen Bereichen, in denen sie sich bewährt haben, benutzt - passen aber gar nicht in diesen Bereich (1) rein, lassen sich in diesem Bereich nicht geeignet verwenden
- wir benutzen in unserer Sprache oft Worte (Substantive), die wir wie ein unbewegliches Objekt behandeln und meinen, es erst mit einem Verb oder Adjektiv "zum Leben erwecken" zu müssen - als ob das Objekt im Urzustand ohne Bewegung und Beziehung wäre


Für mich sind die wichtigsten Ideen im Text von Elias 1. dass die Soziologie sich mit Menschen beschäftigt und deren Interdependenzen im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen und 2. dass jeder beabsichtigten Interaktion unbeabsichtigte menschliche Interdependenzen zugrunde liegen.


- die Betrachtung Einzelner ist sinnlos, da Jeder in Beziehung zu Anderen steht
- daraus entwickelt sich eine Ordnung, die Norbert Elias untersuchen möchte
- zudem sagt er, dass in jeder Beziehung ein Kräftemessen der Macht stattfindet- deshalb kann sich das Machtgleichgewicht ständig ändern


-Aufgabe der Soziologie: Undurchschaubarkeit menschlicher Beziehungsgeflechte durchschaubarer zu machen
-Macht bisher oft negativer Gebrauch da: Machtchancen wurden brutal &
gewissenlos für eigene Zwecke ausgenutzt = führt dazu, dass zwischen einfachem
Tatbestand und Bewertung dessen nicht mehr zu unterscheiden vermag
-Machtdifferentiale/balancen überall wo Interdependenz zw. Menschen
vorhanden
-Macht = Struktureigentümlichkeit aller menschlicher Beziehungen
-Gipfelpunkte der Unordnung, geschichtliche Unordnung wie Kriege, Morde.. sind soziologisch erklärbar da spezifische Aspekt gesellschaftlicher Ordnung darstellen, gibt kein absolutes Chaos
-stellt versch. Modelle (Vor- Spielmodell) vor wie gesellschaftliche
Ordnungen zu analysieren z.B. Grenzsituationen, Verflechtungen, Zufälle
- es gibt zwei Arten von Macht: 1) von gleichgestellter Person
2) von rangverschiedener
(meist höher) Person


-Macht wird als unzweideutige-weder positive, noch negative- Struktureigentümlichkeit einer Beziehung verstanden.
-Machtbalancen sind überall dort vorhanden, wo eine funktionale Interdependenz zwischen Menschen besteht.
-In einem Spielprozess, der ausschließlich aus den Verflechtungen individueller Spielzüge besteht, ist der Verlauf von keinem einzelnem Spieler planbar, bestimmbar oder vorhersehbar, vielmehr bestimmt der Spielverlauf die Züge der Einzelnen.
-Dieser Verflechtungsprozess und sein jeweiliger Stand, die jeweilige Figuration stellt eine eigene spezifische Ordnung dar, die nicht außerhalb der Individuen existiert, sondern sich aus der Interaktion und Verflechtung der Individuen ergibt.
-Der Begriff "Individuum" bezieht sich auf den interdependenten Menschen im Singular und der Begriff "Gesellschaft" auf den interdependenten Menschen im Plural.
-Es bedarf der Selbstdistanzierung, um in all seinen Konsequenzen zu erfassen, dass jeder Mensch ein Mensch unter anderen ist.
-Die persönlichen Fürwörter sind der elementarste Ausdruck für die fundamentale Gesellschaftlichkeit jedes Individuums.
-Das Fürwortmodell hilft den perspektivischen Charakter der menschlichen Interdependenzgeflechte verständlich zu machen.
-Der Begriff der Figuration ermöglicht ein Bild vom Menschen als Individuum und ein Bild vom Menschen als Gesellschaft nebeneinander zu stellen. Die Menschen sind nur in Figurationen vorstellbar und das Bild einer solchen Figuration ist die Bedingung für das Selbstbild des Einzelnen.


Ellias beschreibt verschiedene Arten der Verflechtungen von Individuen untereinander, sprich deren Interdependenz anhand von drei sich unterscheidenden Spielmodellen. Dabei war für mich der Kerngedanke, dass alle Beziehungen zwischen Menschen als ein Prozess und daher in einem Abhängigkeitsverhältnis zu betrachten sind. Zudem spielt in seiner Betrachtung die Bedeutung von Gesellschaft und Individuum und deren Verknüpfung eine entscheidende Rolle. Insbesondere in Kapitel 4. geht Ellias auf die Aufgabe und Stellung der Soziologie im Gegensatz zur Biologie, Physik oder Psychologie ein. Dabei verdeutlicht er klar das Ausgabenfeld der Soziologie als die Beschäftigung mit Menschen deren Interdependenzen im Mittelpunkt der soziologischen Betrachtung stehen.


Norbert Elias führt im Text "Was ist Soziologie?" seine Definition von Macht auf. Er schreibt, dass Macht ein unangenehmer Beigeschack ist, der aufgrund der ungleichen Verteilung entsteht. Er untersucht diese ungleiche Verteilung von Macht, anhand von verschiedenen Spiel-Modellen. Dabei stellte er fest, dass Machtbalancen mindestens bipolare und meistens unipolare Phänomene sind, die in Abhängigkeit zueinander stehen. "Der Spielverlauf ist nicht in der Macht irgendeines einzelnen Spielers. Man kann es aber auch positiv ausdrücken, indem man sagt:Der Spielverlauf seinerseits hat Macht über das Verhalten und Denken der einzelnen Spieler" (Universalien der menschlichen Gesellschaft von Norbert Elias, 1972/1971. Was ist Soziologie? S.100)


Macht wird von E. als Beziehungsbegriff mit einem Verflechtungsprozess angesehen. Man kann die Abfolge der Akte beider Seiten nur in ihrer Interdependenz miteinander verstehen und erklären. 1)Zweipersonenspiele. 1a) A (als der Stärkere) hat ein sehr hohes maß an kontrolle über B, er kann ihn beeinflußen und zwingen bestimmte Spielzüge zu tun, aber auch A muß sich mit jedem seiner Züge nach dem vorangehenden Zuge von B richten; sie beeinflußen sich gegenseitig. A hat auch Kontrolle über das Spiel als solches und damit das Resultat des Spieles. 1b) Das Differential der Spielstärken verringert sich und damit auch die Macht A`s. 2)Vielpersonenspiele auf einer Ebene. 2a) Serie von Zweipersonenspiele. 2b)gleichzeitiges Spielen gegen mehrere spielschwächere Spieler. Eindeutiger als bei 2a) stellt es eine Schwächung von A dar, wenn die Gruppe ohne innere Spannungen besteht. 2c) die Spielstärke von A verglichen mit der Gruppe verringert sich, und damit verändern sich die Kontrollchancen von A wie bei 1b). 2d)zwei Gruppen von gleicher Stärke; keiner kann Einfluß auf die andere Seite nehmen. Es handelt sich um eine Verflechtungsord-nung, innerhalb deren kein Akt der einen Seite allein als Akt dieser einen Seite zu erklären ist, sondern allein aus der Fortsetzung der vorangehenden Verflechtung und der erwarteten zukünftigen Verflechtens von Akten beider Seiten. 3)Vielpersonenspiele auf mehreren Ebenen: die Zahl der beteiligten Spieler nimmt zu und damit der Druck auf die Spieler, ihre Gruppierung, ihre Beziehung zueinander und ihre Organisation zu ändern. Für den einzelnen Spieler wird der Verlauf unkontrollierbar. 3a)Oligarischer Typ: die beiden 2.Stockwerken der beiden Gruppen sind die Individuen, die direkt mit-und gegeneinander spielen, aber sind zugleich an die Masse des 1.Stockwerkes gebunden. Die Stockwerke hängen voneinander ab. Das Machtdifferential zwischen 1. und 2. Stock sind sehr groß, damit hat der 1.Stock das Monopol des Spielzugangs. Dieses Spiel hat ein solches Maß an Komplexität, das keinem einzelnen Individuum die Möglichkeit lässt, dass Spiel kraft seiner eigenen Überlegenheit entsprechend eigenen Zielen und Wünschen zu lenken. Man kann vier Machtbalancen unterscheiden: 1. die, in dem kleineren Spielerkreis des 1.Stocks; 2. die, zwischen den Spielern des eigenen Stockes; 3. die, zwischen den Gruppen des unteren Stocks. 3b)Vereinfachter Demokratisierungstyp, in dem die Stärke des 2.Stockes gegenüber des 1. wächst. Das Machtdifferential zwischen den Gruppen der zwei Ebenen verringert sich, damit wird die Machtbalance labiler. Die Spieldisposition des oberen Stockwerkes stehen unter größerem Einfluß/Abhängigkeiten an die untere Ebene als bei 3a), damit ändern sich die Funktion und der Charakter des oberen Stockwerkes.


Im Kapitel "Spielmodelle" sagt Elias, dass es immer eine Interdependenz zwischen Individuen gibt, und selbst die Individuen ohne offensichtliche Macht eine gewisse Macht über die Machthaber ausüben. Dies demonstriert er anhand mehrerer Spielmodelle. Macht wird hier auch als "relative Spielstärke" bezeichnet. Das vierte Kapitel befasst sich hauptsächlich mit Begrifflichkeiten, die für die Soziologie bezeichnend sind. Hierbei wird besonders der Unterschied von Gesellschaft und Individuum diskutiert, wobei er Bezug auf die Klassiker Durkheim und Weber nimmt. Es werden auch immer wieder Vergliche zu anderen Wissenschaften gezogen.


Machtspiele bzw Machtproben führen zu einem Machtgleichgewicht, welches stabil oder labil sein kann. Das Wort Macht hat oftmals einen " unangenehmen Beigeschmack", weil die Machtgewichte ungleichmäßig verteilt sind und die Machtchancen mit großer Brutalität und Gewissenlosigkeit für ihre Zwecke ausgenutzt werden. Machtbalancen sind überall vorhanden, wo funktionale Abhängigkeiten zwischen den Menschen bestehen.
- Macht: Stuktureigentümlichkeit menschlicher Beziehungen (S.77)
- Spielmodelle: Modelle relativ geregelter Beziehungen, wobei menschliche Beziehungen absolut unnormiert und unreguliert strukturiert sind. Beziehungen zwischen Menschen sind Prozesse.
- Funktionen: Aufgaben eines Teiles, sie sind gut für das Ganze. Sie tragen zur Aufrechterhaltung und Integrität bestimmter Gesellschaftssysteme bei.
- Soziologie: Soll Gesellschaft erforschen. Menschen bilden Beziehungen, die ein Beziehungsnetzwerk bilden, welche man nicht durchschauen und kontrollieren kann. Die Entwicklung im Geflecht ist von dem Einzelnen unabhängig. Menschen in Gruppen betrachtet = Gesellschaft = Soziologie
Die Modelle zeigen bestimmte Aspekte von Beziehung zwischen Menschen die voneinander abhängig sind. Die Kontrolle über das Spiel und die Machtverhältnisse sind für jedes Modell unterschiedlich und wirken anders auf die Gesellschaft ein.
- Modell der unnormierten Verflechtung
- Modell der normierten Verflechtung
- Vielpersonenspiele auf einer Ebene
- Vielpersonenspiele auf mehreren Ebenen
Die Biologie und Soziologie stehen in einem engen Verhältnis zueinander. Die Gesellschaften im Tierreich wandeln sich im Gegensatz zu denen der Menschen nur kaum oder gar nicht. Der Mensch kann die individuellen Erfahrungen verarbeiten und das Gelernte in das soziale System der Gesellschaften mit einbringen, wobei die Sprache eine wichtige Rolle spielt.
Die Grundposition des Beziehungsgeflechtes in der Kommunikation wird durch die Personalpronomen/ persönliche Fürwörter eingenommen. Das Wort "ICH" muss immer in der Verbindung mit den anderen Fürwörtern gesehen werden und kann nie allein stehen in einem System.


Norbert Elias geht zunächst davon aus, das die Betrachtung des Einzelnen sinnlos ist , da jeder Einzelne ständig abhängig von anderen ist , d.h. in Beziehung zu anderen steht. Diese Beziehungen sind geprägt durch ein Kräftemessen, welches einem stetigen Wandel unterworfen sein kann. ER entwickelt zur Veranschaulichung Modelle die unterschiedliche Machtstrukturen in verschieden großen Gruppen aufweisen. Mit Hilfe dieser Modelle verdeutlicht Elias, dass Handlungen immer nur in Bezug auf einen anderen zu verstehen sind. Macht setzt er gleich mit dem Begriff der "relativen Spielstärke". Elias kommt zu dem Ergebnis, dass es Gegenstand der Soziologie sein sollte, die Handlungen der Einzelnen auf dem Hintergrund der Gesellschaft zu erklären und sie nicht getrennt voneinander zu beobachten, so sollten auch Beziehungen selbst Bestandteil der Untersuchungen sein, da sie zu gesellschaftlichen Ordnungen führen. Aus diesem Grund müssen Interpendenzen Ausgangspunkt der Soziologie sein.


Der Kern des Textes besteht darin, dass man eine Erklärung für das Verhalten eines Menschen nur findet, wenn man diesen nicht nur für sich allein, sondern auch in der Interdependenz/ im Zusammenhang mit anderen Menschen betrachtet. Deshalb befindet Norbert Elias es auch für fragwürdig, die konventionelle Trennung der wissenschaftlichen Untersuchung zwischen dem Menschen und den Menschen beizubehalten. Außerdem bemängelt er die Tendenz zur Zustandsreduktion, die besagt, dass das was sich wandelt unwichtiger ist als das Unwandelbare. Denn Elias meint, dass der Mensch sich wandelt und ein Prozess ist. Dass jede Beziehung zwischen Menschen ein Prozess ist. Er fügt seinem Text auch noch die Universalien der menschlichen Gesellschaft hinzu: Die Freisetzung von ungelernten Verhaltensmechanismen, die grenzenlose Wandelbarkeit des menschlichen Erfahrens und Verhaltens sowie die Angewiesenheit auf das Lernen von anderen.


Norbert Elias beschäftigt sich mit der Frage wie den Sozialwissenschaften einen Anspruch auf eine relative Autonomie gegenüber anderen Wissenschaften erheben kann. Er ist der Auffassung das es unter den Menschen wie in der übrigen Welt kein Chaos gibt, sondern alles eine gewisse Ordnung in sich hat auch wenn der Gipfelpunkt der Unordnung herrscht. Als Beispiel führt er hier verschiedene Spielmodelle vor, wie sich die Verflechtungen innerhalb einer Spielgruppe verändern können und überträgt seine Ergebnisse auf die Gesellschaft.


Die Sozialwissenschaft arbeitet sozusagen an einer strukturierten, bennenter Welt.Die Bennenung spielt eine grosse Rolle. Die Konstituierung , die Feststellung einer schon existierenden Tatsache dient dazu, um den Unterschied festzuschreiben, etwas bekannt und annerkannt zu machen. Solche Festellung ändert aber auch manchmal die Verhältnisse,z.B. ein Titel vergrössert den Prestig. Solche Akte;sozialer Magie; gelingen aber nur falls sie instituiert sind. Die symbollische Wirkung der Wörter beruht auf dem Glauben der sozialen Gruppe, also auf einer gesellchaftlichen Fiktion. Die Annerkenung eines Rituals z.B. einer Liturgie verlagt einer legitime Darstellung und legitimer Empfindung. Die stereotype Symbolik z.B. Ort:Kirche, wird von den Menschen gefordert. Es ist eine Demonstrierung, dass es eine Hadlung kraft eines Mandats ist.

 

 


[ Redaktionelle Verantwortung: siehe Impressum ]
[ Webmaster: Mario Behling  ]